Europa ist groß und reicht von der kalten Zone bis zu den Subtropen – genauso unterschiedlich sind seine Menschen, die sich trotzdem durch die Europäische Union oder den Kontinent als eine Einheit begreifen. Erklärtes Ziel der Europäischen Union ist es deshalb, dass sich insbesondere Jugendliche ein Bild von ihren europäischen Nachbarn machen können. Denn voneinander lernen kann jeder; und das Gelernte in seinen Alltag zu übertragen heißt, sich eigener Wertvorstellungen bewusst zu werden und Toleranz zu üben.
Konkret wird dieser Gedanke der Freundschaft über Staatsgrenzen hinweg durch die europäische Union durch das Erasmus-Programm ausgestaltet, an dem nicht nur EU-Länder teilnehmen, sondern auch etwa die Türkei. An der Gesamtschule Rödinghausen nehmen daher schon seit Jahren Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen an Begegnungen mit anderen Ländern teil – auch im Frühjahr 2025 standen wieder interkulturelle Kontakte statt, die Acht-, Neunt- und Zehntklässler in den hohen Norden und in die Türkei führten.
Vom 9. bis 15. März 2025 fuhren neun Schüler in Begleitung der beiden Lehrer Dianne Özdil und Simon Ferling nach Istanbul, wo die Rödinghauser bereits eine Schulpartnerschaft mit dem Kabatas Erkek Lisesi unterhalten. Die malerisch am Bosporus gelegene Schule bot den Jugendlichen der neunten und zehnten Jahrgänge auch in diesem Jahr viel. Auf dem Programm stand ein Besuch in der Hagia Sophia und in der Sultan-Ahmed-Moschee, die auch als blaue Moschee bezeichnet wird. Die neun Schüler waren in Gastfamilien untergebracht, die ihr Bestes gaben, den Rödinghausern ihren Aufenthalt in der Millionenmetropole so angenehm wie möglich zu machen. Neben einer Bootsfahrt in der berühmten Meerenge konnte auch der asiatische Teil der Stadt erkundet werden.
„Einen komplett anderen Eindruck konnten wir in Schweden gewinnen, und zwar in der Nähe von Malmö“, meint die Erasmus-Koordinatorin Inga Stratmann, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Ermshaus Ludvigsborg besuchen konnten. An der örtlichen Ludvigsborgs Friskola lernen „nur“ 250 Schüler, weil die Kleinstadt noch deutlich kleiner als das beschauliche Rödinghausen ist. Vom 23. bis 28. März ging es per Zug über Osnabrück, Hamburg und Kopenhagen in den Süden Schwedens, wo dann vor allem Naturerfahrungen und Kultur auf dem Programm standen: eine Elchsafari und Wanderungen in der Natur – aber auch die Stadt Lund mit ihrer berühmten Kathedrale.
„Auch hier wurden wir freundlich aufgenommen“, zeigen sich die Achtklässler zufrieden, „auch wenn sich das Schulleben von unserem schon deutlich unterscheidet.“ Ob Südosteuropa oder Skandinavien – jetzt heißt es für die Schüler im Wittekindskreis, als gute Gastgeber aufzutreten. Im Mai und Juni stehen die Gegenbesuche an, auf die sich die Mädchen und Jungen aus Rödinghausen schon jetzt freuen.





